Kann sich Heilung auch falsch anfühlen?
- van Lessen
- 6. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Aug.
Einblicke in energetische Prozesse, Reaktionen und Missverständnisse
Die Frage klingt zunächst paradox: Wie kann sich etwas so Wertvolles wie Heilung falsch anfühlen? Und doch kommt dieser Gedanke gelegentlich auf – vor allem, wenn nach einer energetischen Behandlung ungewohnte oder intensive Reaktionen auftreten. In meiner Praxis sind solche Erlebnisse selten, aber erklärbar. Und vor allem: meist ein gutes Zeichen.
Heilung ist ein Prozess – und manchmal auch ein Kraftakt
In den meisten Fällen spüren meine Klienten schon während oder direkt nach der ersten Sitzung eine positive Veränderung: Ein Schmerz ist verschwunden, das Atmen fällt leichter, der Kopf ist klarer. Doch manchmal verläuft der Prozess tiefer und umfassender.
Ich hatte zum Beispiel Teilnehmer, die mir nach der Sitzung berichteten: „Da ist richtig etwas losgetreten worden. Ich war erschöpft, müde, emotional aufgewühlt.“ Für mich ist das kein negatives Zeichen – im Gegenteil: Der Körper beginnt, neu zu sortieren. Er schaltet von Überlebensmodus auf Regeneration um. Das braucht Energie. Müdigkeit, Rückzug, sogar emotionale Schwankungen können Teil dieses Wandlungsprozesses sein.
Manche Menschen beschreiben diese Phase als eine Art innere „Neuordnung“, vergleichbar mit einem kleinen Gewitter, das den Himmel reinigt. Nach ein paar Tagen – manchmal auch nach ein oder zwei Wochen – ist das Thema dann durch. Die Symptome sind weg. Und es kommt nicht selten die Rückmeldung: „Ich bin wie neu geboren.“
Die Rolle des Heilers: Klarheit statt Verstrickung
Energetische Heilung funktioniert nur dann gut, wenn sie aus einem klaren Feld kommt. Ich erinnere mich an einen speziellen Fall aus meiner Ausbildung: Eine Schülerin von mir ließ sich später von einem anderen Heiler behandeln – und fühlte sich danach regelrecht krank. Meine Einschätzung: Sie hatte unbewusst Themen von diesem Heiler übernommen. Ihre Empathie, ihre Offenheit – eigentlich eine Stärke – wurde zum energetischen Einfallstor.
Das zeigt: Nicht jede „Heilung“ ist automatisch sauber. Der Behandler muss selbst klar und stabil sein, sonst überträgt er mehr, als er löst. In meiner Arbeit achte ich deshalb besonders darauf, selbst in einer aufgeräumten Energie zu arbeiten.
Kann es Nebenwirkungen geben? Nein – aber Prozesse
Die Frage nach Nebenwirkungen taucht verständlicherweise immer wieder auf. Die kurze Antwort: Nein, im klassischen Sinn gibt es keine Nebenwirkungen. Ich entferne lediglich Energien, die der Heilung im Weg stehen. Medikamente greifen in biochemische Prozesse ein, Operationen in den Körper – dabei kann es Risiken geben. Bei energetischer Arbeit: keine Schnitte, keine Substanzen, keine chemischen Kettenreaktionen.
Was es aber geben kann, sind sogenannte Heilreaktionen:
kurzfristige Müdigkeit
emotionale Hochs und Tiefs
Muskelkater-ähnliche Gefühle
das Gefühl von innerem Aufräumen
ein scheinbares „Wiederkommen“ alter Symptome
Letzteres ist besonders interessant: Manchmal ist der Hauptschmerz verschwunden – und plötzlich spürt man etwas ganz anderes. Das bedeutet nicht, dass der Schmerz „gewandert“ ist. Es war einfach nur vorher übertönt. Jetzt, wo die laute Blockade weg ist, kann der Körper sich um das Nächsttiefere kümmern.
Geduld und Wiederholung – keine Schwäche, sondern Tiefe
Viele Menschen erleben sofortige Veränderung. Andere brauchen zwei oder drei Sitzungen. Heilung ist keine lineare Formel – und der Mensch keine Maschine. Gerade bei komplexen Themen wie Depression, inneren Blockaden oder psychosomatischen Beschwerden kann es nötig sein, mehrschichtig zu arbeiten. Wiederholungen sind kein Zeichen von Scheitern – sondern von Tiefe.
Wichtig ist dabei: Was einmal gewirkt hat, wirkt wieder. Das ist eine alte Heilerregel. Manchmal braucht der Körper einfach ein bisschen „Tüte Geduld“, wie ich es gern nenne.
Fazit: Heilung fühlt sich nicht immer sanft an – aber sie wirkt
Wenn sich nach einer Sitzung kurzzeitig Erschöpfung zeigt oder emotionale Prozesse angestoßen werden, ist das kein Warnsignal, sondern ein Hinweis: Dein System arbeitet. Und das ist gut. Die tiefsten Veränderungen kommen oft nicht mit Feuerwerk und Trompeten, sondern leise – über Tage hinweg.
Energetische Heilung ist keine Zaubershow. Sie ist Arbeit. Klare, intuitive, feinfühlige Arbeit mit dem Ziel, dich zu entlasten. Und selbst wenn du nach der Sitzung müde bist: Vielleicht ist das genau das, was dein Körper endlich braucht, um zu heilen.





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